Erfahrungsberichte

Tagebuch des Therapiepferds "Bill"

Tagebuch des Therapiepferds "Bill"

Am 05.10.2014 kam "Bill" spät am Abend bei uns auf dem Hof an. "Bill" ist ein 10 Jahre alter Irish Cob Hengst mit starkem Husten.

Tierärztlich besteht der Verdacht auf ein Lungenemphysem. Seine letzte Hoffnung sollte eine Lungenspülung werden - stattdessen kam er zu uns.

 

 

 

1. Woche - 05. bis 12.10.2014

Die erste Woche von "Bills" Aufenthalt bei uns nutzten wir dazu, ihn erst einmal komplett zu entfilzen (Mähne, Schweif und Behang waren komplett verfilzt) und ihn mit einem Shampoo von allen denkbaren Ektoparasiten zu befreien. Außerdem unterzogen wir ihn einem Rundum-Check. Wir ließen ein großes Blutbild und eine Kotuntersuchung erstellen. Ergebnis: starker Wurmbefall (obwohl die Besitzerin ihn erst im Sommer entwurmt hatte) sowie Anzeichen für eine allergische Reaktion. Wir begannen mit einer Entwurmung auf Kräuterbasis und Inhalation mit einem Dampfvernebler. Letzteres tut seinem trockenen Reizhusten sehr gut. Natürlich stellten wir auch seine Fütterung sofort um. Er bekommt jetzt nur noch Zusatzfutter ohne jegliche synthetische Zusätze. Hier möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bei der Firma cdVet bedanken, welche uns mit einer großzügigen Spende in Form von Zusatzfuttermitteln im Wert von beinahe 600 € überrascht hat.

Insgesamt ist der Hengst extrem abgemagert, obwohl er mit gutem Appetit frisst. Wir führen das momentan auf den starken Wurmbefall zurück. Er ist aufgweckt und ruft häufig nach den anderen Pferden, wirkt aber dennoch insgesamt abgeschlagen und matt. Obwohl er keine Dampfrinne zeigt, quälen ihn immer wieder Anfälle von trockenem Reizhusten. Seine Muskulatur ist extrem atrophiert, so dass bereits die Sehnen und Bänder insbesondere der Hinterbeine (hier vor allem das Knieband) deutlich in Mitleidenschaft gezogen wurden. Das Antreten fällt ihm schwer, beim Gehen streicht er deutlich.t hat.

2. Woche - 13. bis 19.10.2014

In der zweiten Woche begannen wir mit behutsamem Training und mit der Strombehandlung. Am Strom ist "Bill" ein regelrechter "Junkie", der sehr hohe Anfangswerte ohne die geringste Reaktion zulässt. Die Behandlung schlägt sehr gut an. Hustete "Bill" in der Nacht nach seiner Ankunft noch die ganze Nacht hindurch und hielt damit alle vom Schlafen ab, sorgen die täglichen Strombehandlungen (einmal morgens und einmal abends für je anderthalb Stunden) nun dafür, dass er nur noch vereinzelt hustet. "Bills" Training begann in dieser Woche mit Postions- und Fahnenarbeit, damit sich Saskia zunächst einmal ein Bild von dem Hengst machen konnte und die beiden die Möglichkeit bekamen, sich kennen zu lernen und aufeinander einzustellen. Die Positionsarbeit nach Michael Geitner beruht auf der Idee, dass die Rangordnung bei Pferden auf der Frage "Wer bewegt wen?" basiert. Es geht nicht um Dominanz, sondern um eine echte Partnerschaft. Das Pferd als Flucht- und Herdentier muss unbedingt wissen, wer im Ernstfall (das heißt, wenn eine Flucht nötig wird) entscheidet, wohin geflüchtet wird. Diese Entscheidung trifft immer derjenige, der alle anderen bewegen kann und sich selbst nicht bewegen lässt. Das ist das ranghöchste Pferd einer Gruppe. Daher geht es auch in der Beziehung Mensch/Pferd allein um die Frage wer wen bewegt und zwar in jeder Situation des Alltags.

Bei der Fahnenarbeit läuft der Mensch rückwärts vor dem Pferd und führt eine gelbe Fahne von dessen rechter auf dessen linke Seite. Dabei soll das Pferd der Fahne mit dem Kopf so folgen, dass es wechselnd von rechts nach links gestellt wird. Bei dieser Basisarbeit stellte sich schnell heraus, dass "Bill" es nicht kennt, von rechts geführt zu werden. Erschwerend kommt hinzu, dass der Hengst ziemlich unkoordiniert ist, da er es nicht schafft, in der Bewegung von der linken auf die rechte Köperseite zu schalten. Das äußert sich vor allem darin, dass er sein Gewicht auf der rechten Schulter behält und mit Hals und Kopf nach links orientiert bleibt. Seine Hinterhand spurt deutlich außen an der Vorhand vorbei, wobei dies dann am stärksten sichtbar ist, wenn der Hengst auf der rechten Hand geht. Aufgrund seiner geringen Größe kann man seine Schiefe bereits mit bloßem Auge deutlich erkennen.

Der Hengst zeigt sich dennoch insgesamt sehr umgänglich und lernfreudig. Auch wenn ihm seine mangelnde Koordination zu schaffen macht, arbeitet er gut und willig mit. Am Ende der Woche kamen die ersten Handarbeitseinheiten am Kappzaum hinzu. Zunächst soll der Hengst hier lernen, auf beiden Händen sauber in Innenstellung zu laufen und mit der Hinterhand überzutreten (erster Ansatz von Schulterherein). Diese Übungen dienen insbesondere dazu, "Bills" jeweilige gesamte äußere Körperseite zu dehnen, die Muskulatur von Rücken und Hinterhand zu lösen, den Rücken anzuheben und die Hinterhand zu aktivieren (durch das Übertreten des inneren Hinterbeins dehnt sich der Hüftmuskel, die Hüfte senkt sich ab, wodurch der lange Rückenmuskel gedehnt wird).

3. Woche - 20. bis 26.10.2014

In der dritten Woche ging es weiter mit der täglichen Strombehandlung von jeweils anderthalb Stunden am Morgen und am Abend. "Bill" steht jedes Mal sehr ruhig im Stromstand und genießt die Behandlungen sichtlich. Er fordert weiterhin sehr hohe Stromwerte ein. Auch das Training wurde fortgesetzt. Nach dem verhältnismäßig ruhigen Einstand in der ersten Trainingswoche, ging es nun mit Handarbeit nach Grundsätzen der klassischen Reitkunst am Kappzaum weiter. Dazu nahm Saskia "Bill" bereits in die Quadratvolte, bestehend aus Gassen und Pylonen aus der Dualaktivierung. Anfangs verunsicherten die Gassen den Hengst etwas, doch er begriff schnell, dass er sie als optische Begrenzung nutzen konnte und blieb dann brav zwischen Pylonen und Gassen. Der Schwerpunkt der Arbeit lag auch in dieser Woche vor allem darauf, den Hengst zunächst einmal zu koordinieren und ihm ein Gefühl für das Zusammenspiel seiner Vor- und Hinterhand zu vermitteln. Schon zu Beginn der Woche zeigte sich eine deutliche Verbesserung. Es fiel "Bill" schon wesentlich leichter, sich im Gehen nach innen zu stellen und die Stellung für eine gewisse Zeit zu halten ohne zu stark mit der Hinterhand auszubrechen. Auch bekommt er langsam ein Gefühl für seine Hinterhand. Beim Übertreten setzt er das innere Hinterbein schon sehr schön unter den Schwerpunkt, auch wenn er das natürlich noch nur ein bis zwei Schritte schafft. "Bill" zeigte sich auch in dieser Woche äußerst eifrig und lernwillig. Insgesamt sind wir mit seiner Entwicklung bisher sehr zufrieden. Er hustet deutlich weniger, wirkt sehr viel wacher als bei seiner Ankunft und hat sichtbar an Masse zugelegt.

4. Woche - 27.10. bis 02.11.2014

Auch in der vierten Woche wurde "Bill" morgens und abends jeweils anderthalb Stunden mit Strom behandelt. Er fordert weiterhin sehr hohe Stromwerte ein und genießt die Behandlungen sichtlich. Auch hat er wieder ordentlich zugenommen. Seine Rippen sieht man jetzt fast nur noch, wenn er einatmet. Natürlich wurde auch das Training fortgesetzt. Inzwischen läuft der Hengst problemlos in der Quadratvolte. Beim Antreten und Gehen hält er mittlerweile meist eine gute Innenstellung. Nur beim Anhalten schert er weiterhin stark mit der Hinterhand aus. Darauf lag in dieser Woche ein Schwerpunkt der Arbeit, neben der Festigung und Erweiterung des Übertretens zu einem sauberen Schulterherein. Auch das langsame Antraben in Stellung war bereits Thema. Auch setzte Saskia in dieser Woche vermehrt Bodenhindernisse ein um "Bills" Hinterhandaktivität zu fördern. Da der Hengst sehr eifrig und wissbegierig ist, können immer wieder neue Elemente in die Arbeit eingebaut werden.

5. Woche - 03.11.14 bis 09.11.14

Auch in dieser Woche stand "Bill" morgens und abends je anderthalb Stunden am Strom. Er fordert weiterhin hohe Stromwerte ein und genießt die Behandlungen sehr. Auch das Training wurde fortgesetzt. In dieser Woche begann Saskia damit, "Bill" in der Equikinetic zu arbeiten. Die von Michael Geitner entwickelte Equikinetic ist ein einfaches, intensives und hocheffizientes Longierprogramm nach dem Prinzip des isokinetischen Intervalltrainings. Das Pferd wird dabei in einer Quadratvolte aus blauen und gelben Gassen nach einem festen Zeitschema in konstanter Innenstellung longiert. Dies sorgt für einen effizienten Muskelaufbau beim Pferd. Wegen der angegriffenen Lunge des Hengstes, beginnt die Arbeit in der Equikinetic mit ihm mit kurzen Arbeitsphasen (maximal eine Minute) und längeren Pausen (45 Sekunden). Die Anzahl der Arbeitseinheiten wird behutsam gesteigert. Durch das Training der Muskeln verlangen diese eine höhere Menge Sauerstoff, weshalb bei einem Pferd mit Lungenproblemen das Training sehr vorsichtig gesteigert werden muss, damit die Muskulatur mangels ausreichend Sauerstoff nicht übersäuert. Langsam entwickelt der Hengst sichtlich Freude an der Arbeit. Sein Schritt wird flotter und insgesamt taktreiner und für wenige Sekunden schafft "Bill" es auf leichtes Touchieren der Gurtlage bereits, sich im Hals selbst zu tragen.

6. Woche - 10.11. bis 16.11.2014

In der 6. Woche stand "Bill" weiterhin morgens und abends für jeweils anderthalb Stunden am Strom. Er genießt die Behandlungen bei noch immer sehr hohen Stromwerten weiterhin sehr. Jeden zweiten Tag absolvierte er sein Equikinetic-Training und zeigte sich auch in dieser Woche dabei sehr eifrig und lernfreudig. Seine Koordination wird immer besser und die Muskulatur ist nach den Trainingseinheiten gut durchgewärmt, was darauf hindeutet, dass diese gut arbeitet. Besonders der Halsmuskel zeigt während der Arbeit mittlerweile eine sehr schöne, korrekte Aktivität. Auch beginnt "Bill" mittlerweile damit, beim Training entspannt abzuschnauben. Angesichts des Zustandes, in dem sich der Hengst befand, als er bei uns ankam, wird es allerdings noch etwas dauern, bis ein Muskelaufbau auch optisch deutlich erkennbar wird.

Abschlussbericht

Zustand von "Bill" nach der sechswöchigen, von uns kostenlos bereitgestellten Therapie:
Wir sind überrascht, wie schnell die Zeit vergangen ist und begeistert von dem Fortschritt, den der Hengst in den Wochen bei uns gemacht hat. Schon kurz nach seiner Ankunft bei uns hatten wir damit begonnen, "Bill" morgens und abends jeweils anderthalb Stunden mit Strom zu behandeln. Dabei forderte er regelmäßig sehr hohe Stromwerte ein und genoss die Behandlungen sichtlich. Schon nach kurzer Zeit blühte das anfangs lustlose und beinahe apathische Pferd deutlich auf. Durch die Behandlungen kehrte die Lebensenergie in den Hengst zurück. Seinen Hustenattacken begegneten wir zudem mit regelmäßiger Inhalation mit einem Dampfvernebler, was "Bill" ebenfalls sehr gut bekam. Auch die Entgiftung und üppige Fütterung (er hatte rund um die Uhr Zugang zu gewässertem Heu und erhielt zudem regelmäßig eingeweichte Heucobs, vermengt mit Müsli) tat ihm gut, denn er legte schnell deutlich sichtbar an Masse zu. Ab seiner zweiten Aufenthaltswoche begannen wir auch damit, ihn zu trainieren. Die Muskulatur des Hengstes war nahezu vollständig atrophiert, er zeigte eine starke Ataxie der Hinterhand, konnte keinen Zirkel laufen und "malte" mit der Hinterhand einen 2. Hufschlag, da seine Hinterhand deutlich an der Vorhand vorbei spurte. Als optimales Trainingsprogramm für all diese Probleme setzten wir die von Michael Geitner entwickelte Equikinetic ein. Nach anfänglicher Skepsis gegenüber den blauen und gelben Gassen, begann "Bill" eifrig und mit großer Lernfreude mitzuarbeiten. Nach sechs Wochen zeigt sich nunmehr ein komplett anderes Pferd. Die Ataxie ist verschwunden. "Bill" beginnt bereits von allein, die Innenstellung zu halten und auch der Halsmuskel kann immer wieder für einige Momente eigenständige Haltearbeit verrichten. Die Koordination des Hengstes wird immer besser, er läuft deutlich fleißiger, taktreiner und spuriger. Seine Muskulatur ist nach den Trainingseinheiten gut durchgewärmt, was darauf hindeutet, dass alle Muskelketten gut arbeiten. Angesichts des desolaten Zustandes, in dem sich der Hengst befand, als er bei uns ankam, wird es allerdings noch etwas dauern, bis ein Muskelaufbau auch optisch deutlich erkennbar wird.

Auch gesundheitlich geht es "Bill" nach den sechs Wochen aufwendiger, täglicher Behandlung wesentlich besser. Er bekommt insgesamt deutlich besser Luft. Beim Training hat er nicht nur genug Atem zum Abschnauben, sondern auch um 8 Trainingseinheiten in der Equikinetic zu absolvieren. Die Bauchatmung ist stark zurückgegangen und die anfangs 30- 45 Atemzüge haben sich bei 10- 18 eingepegelt. Seine Atmung ist nun viel ruhiger und tiefer. Das Pferd ist deutlich entspannter. Die Stromtherapie hat in allen Bereichen sehr gut angeschlagen. Hustete "Bill" auch in den ersten Tagen nach seiner Ankunft hauptsächlich noch die ganze Nacht hindurch und hielt damit alle vom Schlafen ab, sorgten die täglichen Strombehandlungen dafür, dass er nun nur noch vereinzelt hustet, was auch eher einem kurzen Reizhusten ähnelt. Damit die offenbar stark geschädigte Lunge des Hengstes vollständig regenerieren kann, müsste "Bill" für noch längere Zeit weiterhin täglich mit Strom behandelt werden, aber die äußerst positiven Behandlungsergebnisse nach den ersten 6 Wochen lassen darauf schließen, dass eine dauerhafte Heilung durchaus möglich ist. "Bills" Zustand heute ist absolut zufriedenstellend, für die Kürze der Behandlung. Wir sehen nun ein fittes, waches und interessiertes Pferd, was wieder gesteigertes Interesse an seiner Umwelt hat. Wird die Behandlung fürs Erste so weitergeführt und sein Zustand dadurch gefestigt, ist für Bill ein normales Leben in absehbarer Zeit durchaus realistisch.

Wir wünschen dem kleinen, sympathischen Hengst viel Glück!

Tagebuch des Therapiepferds "Perle"

Tagebuch des Therapiepferds "Perle"

Am Mittwoch, den 26. Februar 2014 kam Perle zu uns auf den Hof. Perle ist eine 19jährige Welsh Ponystute, die mit folgender Vordiagnose und Behandlung hier eintraf:

  • COB 3. Grades

  • Husten/ Hustenartige Anfälle seit mind. 7 Jahren

  • Verabreichung sämtl. schulmedizinischer Empfehlung (Ventipulmin, Ventiplus, Cortison, zuletzt sogar Lungenspülung)

  • Kräuterextrakte, Hustensäfte und Inhalation mittels Ultraschallvernebler

Alle Behandlungen führten (wenn überhaupt angeschlagen) immer nur zu kurzfristigen Erfolgen.

Zustand bei Ankunft

Erster Eindruck:

Perle macht bei Ankunft nach dem Ausladen einen aufgeweckten und wachen Eindruck. Ihre Bauchatmung ist zu erkennen und einige kleine, aber sehr heftige, trockene Hustenanfälle begleiten die ersten Erkundungsrunden auf dem Platz.

Einschätzung nach einem Tag:

Ihre Bauchatmung ist sehr ausgeprägt und hält stetig an. Die Dampfrinne ist deutlich sichtbar. Die Zwerchfellaufhängung wirkt blockiert und der komplette Flankenbereich ist stark verkrampft, wodurch auch der gesamte Rücken unter starker Ver-/ Anspannung steht. Der ganze Körper ist durch das Herauspressen der Luft mittlerweile stark verkrampft. Es sind keinerlei Rippen erkennbar, da das Pferd "zusammengezogen" ist. In der Bewegung sieht man auch, das der Rücken nur selten zum schwingen kommt, wodurch man wiederum schlußfolgern kann, das der Rücken mittlerweile fast fest ist. Dadurch wirkt auch das Gangbild teils staksig und meist kurz. Im weicheren Boden zeigt sie entspanntere Schritte, was anfangs ab und an mit Abschnauben einher ging. Die Entspannungsphasen sind allerdings kurzweilig.

Das Atmen wird stets von rasselnden Geräuschen begleitet, die teilweise in ein Röcheln/ Schnorcheln übergehen. Der Zustand ist bei Ruhezustand deutlicher festzustellen, als im Bewegungsmodus. Dabei kommt es auch immer wieder zu starken Hustenanfällen, wo das Pferd sicht- und hörbar mit der Inspiration kämpft.

Diese schweren Attacken schwächen ihren Allgemeinzustand zusehends. Ihre Atemfrequenz ist allerdings moderat (24) und zeigt keine allzu starke Erhöhung. Perle wirkt nachmittags nach der Erholungsphase deutlich fitter, was sich zum Abend aber wieder legt. Da sie aber in einer sehr guten Gesamtverfassung ist, merkt man ihr die starke Belastung kaum an.

Außerdem bemerken wir ein tränendes Auge, was auf eine Überlastung der Leber hinweisen könnte. Die Mähne ist aufgrund starken Schubberns gekürzt und die rasierten Stellen der Infusion zur Lungenspülung sind noch vollkommen kahl, obwohl diese schon mehr als 4 Wochen her ist. Das alles läßt auf eine Entgleisung des Stoffwechsels schließen, welche sich auch auf das Immunsystem sukzessive erweitert.

1. Therapietag

Perle kommt früh und abends für jeweils 1,5h an den Strom. Sie wird dort mit einer Ganzkörperdurchströmung behandelt, die in den Zellen im Körper einen Schütteleffekt erzeugt. Dadurch werden Schlacken- und Ablagerungsstoffe gelöst und durch den enormen Anschub des Stoffwechsels schneller nach außen transportiert. Außerdem wird die Versorgung mit Sauerstoff angeschoben, was zu einer Besserung des Allgemeinzustandes führt.

Auch bei ihr beginnen wir sofort mit der Darmsanierung, welche auf einer Obstessigbasis wirkt. Da der Darm eine elementare Rolle im Kreislauf der Körperfunktionen spielt ist es enorm wichtig, diesen auf eine optimale Basis zu stellen. Die gesamte Gesundheit des Körpers beginnt dort. Auch finden wir ca. 80% !!! der gesamten Immunzellen in diesem Abschnitt. Durch jahrelange (unbewußte) Fütterung von Zusatz- und Konservierungsstoffen, Zucker und vielen anderen ungünstigen Stoffen verkleben die Darmzotten und werden so z.B. stark bei der Vitaminaufnahme eingeschränkt.

Daraus resultierend entstehen Ablagerungen und Fäulnis, die über die Darmwand und die Zotten auch in die Blutbahn und somit zu den Organen wie Leber etc. gelangen. Der Körper wird somit Stück für Stück vergiftet und schafft es nicht mehr zusätzlich, genügend Vitamine, Nährstoffe etc. aufzunehmen und zu verarbeiten. Die Darmflora verschiebt sich und Probleme wie Hautirritationen, Verdauungsstörungen, Energieverlust oder Allergien können auftreten. Werden die Probleme dann noch mit chemischen Mitteln bekämpft, gelangt noch mehr Zellgift in den Körper und die Leber gerät an den Rand ihrer Kapazität.

Puls- und Atemfrequenz
  Puls Atmung
früh vor der 1. Strombehandlung 32 24
früh nach der 1. Strombehandlung 38 21

nach der Bewegung

47 25
abends vor der 2. Strombehandlung 37 22
abends nach der 2. Strombehandlung 39 21

 

2. Therapietag

Tagesbefinden: Perle leidet deutlich an den starken Hustenanfällen.Ihre gute Verfassung hilft ihr sehr, sich nach den Anfällen wieder zu erholen. Allerdings setzen die oft aufeinanderfolgenden Hustenattacken der Stute arg zu. Dabei hustet sie nicht nur trocken, sondern es klingt, als würde was im Rachen stecken und sie versucht, es darüber "herauszuwürgen". Auffällig ist, das es nicht nur ein paar vereinzelte Huster sind, sondern richtig lang anhaltende Anfälle die Stute quälen. Es klingt rauh, kratzig, trocken und ist ohne jeglichen Auswurf, ähnlich einem Reizhusten. Die Augen wirken danach ermattet und müde. Die Stute versucht oftmals nach den Anfällen, sich mit tiefen Luft holen zu aklimatisieren. Jedoch sorgen die versuchten tiefen Atemzüge meist für neue Anfälle.

Sie wurde 1h mit leichtem Hügeltraining an der Hand spazieren geführt. Dabei kam sie schnell an ihre Grenzen. Das Atmen fiel ihr sicht- und hörbar schwer. Sie hatte zwar Späß und war flott, wurde aber durch die eingeschränkte Sauerstoffaufnahmefähigkeit stark gebremst. Da die Atemgeräusche in der Bewegung weniger sind muß man aufpassen, sie nicht zu überfordern, denn die Bauchatmung setzt sichtbar vermehrt ein.

Puls- und Atemfrequenzen
  Puls Atmung
früh vor dem 1. Strom 32 24
früh nach dem 1. Strom 37 21
nach der Bewegung 46 33
abends vor dem 2. Strom 37 21
abends nach dem 2. Strom 39 20

 

3. Therapietag

Konditionstraining

Tagesbefinden: Perle wirkt heute seit früh an sehr munter und fit. Die Hustenanfälle sind zwar noch unverändert und gleichbleibend stark, aber ihr Allgemeinbefinden wirkt erholter. Sie steht unruhig am Strom und erscheint schon fast "zappelig". Deshalb haben wir beschlossen, sie zu bewegen. Longentraining scheint unpassend heute für sie und da das Wetter grandios ist, wird sie kurzerhand an das Fahrrad ins Gelände genommen. Perle blüht regelrecht auf. Sie läuft in einem gleichmäßigen, entspannten Trab an der Hand und atmet ruhig und konstant. Die Bauchatmung steigt nicht unproportional stark an und das Pferd kann das tempo selbst wählen. So legt sie immer wieder kleine Schrittpausen ein, in denen sie sich lang macht und tief ein- und ausatmet, geht danach aber wieder von allein in den Trab.

Nach der Tour schwirtzt sie nicht unverhältnismäßig stark nach, sondern man sieht schön, wie die Tiefenmuskulatur arbeitet/ gearbeitet hat. Die Tourlänge wurde aufgrund ihres Erscheinungsbildes individuell angepasst. Während der Bewegung hustete sie nur 2x kurz, nach der Tour hatte sie allerdings sofort nach dem Wälzen wieder einen schweren Anfall. Diese wiederholten sich auch bis in den späten Abend. Bei der Abendbehandlung stand sie sehr entspannt und döste vor sich hin.

Puls- und Atemfrequenz
  Puls Atmung
früh vor dem 1. Strom 30 23
früh nach dem 1. Strom 32 23
abends vor dem 2. Strom 39 18
abends nach dem 2. Strom 40 22

 

4. Therapietag

Tagesbefinden: Perle wirkt früh fit und aufmerksam. Sie steht sehr ruhig und entspannt am Strom. Die Hustenanfälle sind tagsüber nach wie vor unverändert. Wieder entschließen wir uns dazu, mit ihr am Fahrrad ins Gelände zu gehen. Während der Bewegung am Fahrrad wirkt sie sehr ausgeglichen und zufrieden. Die Bauchatmung steigt nicht weiter an und Perle macht einen guten Gesamteindruck. Auch danach sieht man deutlich, wie die Tiefenmuskulatur arbeitet.

Nach der Tour wird sie noch vermehrt im hinteren Rücken-/ Lendenbereich manuell therapiert, was ihr deutlich gefällt. Die Verspannungen sind fühlbar, auch der letzte Brustwirbel ist etwas erhöht. Sie wird allerdings auch da sichtbar lockerer, was eine erste leichte Entspannung der verkrampften Bauchmuskulatur zur Folge hat. Dabei lässt sie den Bauch sogar etwas "fallen".

Bei der Abendbehandlung am Strom fängt sie erstmals an zu gähnen, was ebenfalls auf eine vermehrte Lockerung und Entspannung schließen lässt. Erstmals zeigt sie abends nach der Behandlung kein Hustenanfälle.

Puls- und Atemfrequenzen
  Puls Atmung
früh vor dem 1. Strom 34 17
früh nach dem 1. Strom 32 16
nach der Bewegung 48 18
     
abends nach dem 2. Strom 36 15

 

5. Therapietag

Tagesbefinden: Perle hatte heute Besuch von ihrer Besitzerin. Zusammen machten wir die 1. Strombehandlung am Morgen. Die Besitzerin war über die aktive Art und die positive - vor allem körperliche Veränderung der Stute sehr glücklich. Die Bauchatmung war schon flacher und die Bauchmuskulatur dadurch entkrampfter. Das Pferd wirkt nun sogar schon etwas "länger", da sich ihre Verkrampfungen immer mehr lösen. Zum ersten Mal schnaubte sie zu unserer Freude dicke Brocken gelben Schleims aus.

Am Nachmittag ging es dann wieder für eine kleine Runde ins Gelände. Perle zeigte während der Bewegung weniger hörbare Atemgeräusche als am Vortag. Sichtbar zufrieden genoss sie ihre 2. Strombehandlung am Abend und gähnte auffallend oft, was für eine innere Entspannung spricht. Die Hustenanfälle waren nach dem Strom kurzweiliger, aber trotzdem heftig. 30min manuelle Therapie rundeten den Tag ab.

Puls- und Atemfrequenz
  Puls Atmung
früh vor der 1. Strombehandlung 34 18
früh nach der 1. Strombehandlung 32 17

nach der Bewegung

48 18
     
abends nach der 2. Strombehandlung 36 15

 

6. Therapietag

Tagesbefinden: Heute hat Perle frei. Sie wird zwar 2x am Strom behandelt, was sie sichtbar genießt, aber sie kann sich heute von den Spazierfahrten der letzten Tage erholen. Man muss bedenken, dass diese gerade für solche Hustenpferde sehr anstrengend sind, da die Atmung und Versorgung mit Sauerstoff trotz allem noch sehr eingeschränkt ist.

Perle gähnt oft und zeigt nur kurze Hustenanfälle, welche in der Heftigkeit schon stark minimiert sind.

Puls- und Atemfrequenz
  Puls Atmung
früh vor der 1. Strombehandlung 34 15
früh nach der 1. Strombehandlung 32 14
     
abends vor der 2. Strombehandlung 33 16
abends nach der 2. Strombehandlung 33 15

 

7. Therapietag

Tagesbefinden: Heute zeigt Perle ein vermehrtes Abschnauben schon zu Beginn der 1. Strombehandlung. Das ist für sie sehr untypisch, da sie leider auch während und nach der Bewegung nur selten schnaubt. Dabei wird auch wieder vereinzelt Schleim ausgeworfen. Sie kaut auffallend viel, was ebenfalls darauf hindeutet, dass sich Schleim löst, welcher abgeschluckt wird. Sie zeigte den ganzen Tag nicht einen einzigen Hustenanfall. Ab und an kleine Huster waren zu hören, aber ein längerer Anfall, wie die Tage zuvor und auch in der Vergangenheit üblich, sind nicht aufgetreten.

Sie wurde heute 2x je 20 Minuten bewegt mit einer 40-minütigen Pause nach der ersten Arbeitseinheit. Damit wollen wir auch noch mal das Lösen des Schleims antreiben. Auffällig war, wie fit Perle sich zeigte. Wir steckten einen Platz ab, in dem sie frei laufen konnte - und das tat sie mit voller Lebensfreude. Selbst die Besitzerin sagte, sie hätte Perle lange nicht mehr so freudig laufen sehen. Perle macht jetzt tagtäglich große Verbesserungen.

Am Abend genoss sie nach der Strombehandlung noch die manuelle Therapie- ihre Rippen schimmern langsam durch das Fell. Das war bisher aufgrund des "Zieharmonika- Effekts" leider nicht sichtbar.

Puls- und Atemfrequenz
  Puls Atmung
früh vor der 1. Strombehandlung 37 18
früh nach der 1. Strombehandlung 36 17

nach der 1. Bewegung/5 Min. später

 

63/20

nach der 2. Bewegung/5 Min. später

 

44/23

abends vor der 2. Strombehandlung 36 15
abends nach der 2. Strombehandlung 38 15

 

8. Therapietag

Tagesbefinden: Perle ist heute müde. Also bekommt sie nach einer ganzen Woche Intensivbehandlung einen halben Tag "frei". Morgens gab es 1,5h Strom sowie 30 Minuten manuelle Therapie und dann dufte sie für den Rest des Tages ihr Pferdeleben im Offenstall in der Sonne genießen. Sie hustete vormittags bei der Behandlung und wieder nach dem Wälzen- danach war sie nicht weiter auffällig.

9. Therapietag

Tagesbefinden: Perle hustete heute hauptsächlich wieder nach dem Wälzen. Kleinere Huster begleiteten sie durch den Tag, die allerdings nach 3-4x aufhören. Sonst wirkt sie eher dösend und etwas schläfrig und müde. Wir arbeiten sie wieder nach dem 20/40/20-Prinzip. Die Atmung schnellt nach der Galopparbeit nicht mehr unproportional in die Höhe und reguliert sich auch nach kürzester Zeit schnell wieder.

Die Bauchatmung ist heute eher gering bis teilweise gar nicht vorhanden. Leichte Atemgeräusche sind aber vor allem abends wieder zu hören. Diese unterscheiden sich jedoch von den Anfangsgeräuschen. Waren zu Beginn rasselnde und röchelnde Geräusche zu hören, ist es jetzt eher ein gleichmäßiges asthmatisches Atmen.

Wir nehmen die Stromtherapie wieder in vollem Umfang auf, so dass Perle morgens und abends für jeweils 1,5 Stunden an den Strom kommt.

10. Therapietag

Tagesbefinden: Perle macht heute einen sehr ausgeglichenen Eindruck. Ihr Befinden zu gestern ist unverändert. Die Trab- und Galopparbeit in der 20/40/20-Arbeit bekommen ihr sehr gut. Sie wird immer wieder kurz an die Belastungsgrenze herangearbeitet. Das zwingt sie, richtig tiefe Atemzüge zu machen und die Lunge so weit es geht "durchzupusten". Auch ihre körperliche Erscheinung ist durch das Lockern der verkrampften Bauchmuskulatur in der manuellen Therapie schon wesentlich sportlicher. Morgens und abends bekommt sie wieder 1,5 h Stromtherapie.

11. Therapietag

Tagesbefinden: Perle gähnt schon früh am Strom sehr häufig. Sie genießt die Behandlungen mittlerweile so stark, das sie problemlos ohne große Führung in den Behandlungsstand hinein geht. Auch das anfängliche herausspringen (bedingt durch unliebsame Hängertouren) nach der Behandlung hat sie abgelegt und läuft ganz vorsichtig rückwärts.

Das Bewegungspensum (20/40/20) ist schwer von ihr abzuverlangen, was aber auch normal ist. Tägliche Strom- und Bewegungstherapie sind für den Körper anstrengend. Ihre Hustenanfälle waren heute deutlich stärker, als in den letzten Tagen. Hatte sich der Zustand schon enorm verbessert, so hatten wir heute einen Rückfall. Scheinbar lösen sich jetzt Ablagerungen aus den kleineren Verästelungen der Bronchien. Diese müssen natürlich auch wieder den langen Weg nach draußen finden, was wieder zu vermehrten Husten und Bauchatmung führt.

12. Therapietag

Tagesbefinden: Perle bekommt heute überraschend Besuch aus der Heimat, als sie mitten im Bewegungstraining (wieder 20/40/20) steckt. Anstrengende Trab- und Galoppübergänge fördern die tiefe Atmung, die jedoch zu keiner Zeit rasselnde oder auffällige Atemgeräusche hervorrufen. Sie zeigt bei starker Belastung etwas asthmaähnliche Geräusche, die jedoch bei Entspannung (wie die Bauchatmung) schnell wieder verschwinden.

Die starken Hustenanfälle von gestern sind heute wieder vorbei. Sie macht uns sogar eine große Freude - nach ausgiebigen Wälzen zeigt sie erstmals keinerlei Husten. Gegen Abend nimmt die Bauchatmung wieder geringfügig zu.

13. Therapietag

Tagesbefinden: Perle steht schon früh am Zaun und wartet auf ihre morgendliche Strombehandlung. Die Anfangsfrequenz ist weit geringer, als zu Beginn, was darauf schließen lässt, das sie innerlich schon viel "klarer" ist. Auch haben wir die Elektrodenanlage etwas verändert und behandeln jetzt 45m Ganzkörper und 45min durch die Vorhand und somit nur durch den vorderen Bereich. Damit wollen wir die Reizhustenanfälle noch weiter minimieren.

Zusätzlich zu den 1,5 Stunden Stromtherapie morgens und abends und der manuellen Therapie, wird Perle heute wieder nach dem 20/40/20-Prinzip gearbeitet.

14. Therapietag

Tagesbefinden: Perle hat Geburtstag und wird 19. Dies hat sie scheinbar mit unseren Pferden nachts heimlich gefeiert, denn sie ist am Morgen hundemüde. Sie gähnt oft und zeigt wenig Power. Deshalb ging es an der Hand durchs Gelände, wobei wir leichtes Hügeltraining einbauten. Ein leichter Hustenanfall ist wieder nach dem Wälzen zu hören und abhusten nach der zweiten Strombehandlung. Ansonsten ist sie eher unauffällig. Die Atmung ist nicht hörbar, die Dampfrinne nicht sichtbar. Zum Abend hin zeigt sie allerdings wieder eine geringfügige Verschlechterung.

15. Therapietag

Tagesbefinden: Perle ist auch heute sehr müde. Wieder wird sie nach dem 20/40/20-Prinzip gearbeitet. Die jeweils 20min Trab- und Galopparbeit sind eher für mich ein Knochenjob, als für sie. Sie hat den "Bloß- keine- Kalorien- unnütz- verbrenn- Modus" angeschaltet und bewegt sich wirklich nur auf verstärkte Aufforderung. Aber dies dann durchaus mit Erfolg. Nach dem Bewegungstraining läuft der Schleim. Nach dem ersten Wälzen war wieder ein kleiner Anfall zu hören, nach dem zweiten war nichts. Die ab und an auftretenden kleineren Huster sind alle mit Schleimauswurf. Teilweise hustet sie ihn aus, teilweise schluckt sie ihn ab.

16. Therapietag

Tagesbefinden: Die Haare an den rasierten Stellen von der Lungenspülung wachsen endlich wieder. Perle selbst ist sehr ausgeglichen. Tagsüber sieht man gar keine Bauchatmung und hört auch keinerlei Atemgeräusche. Abends zur zweiten Strombehandlung verschlechtert sich das wieder etwas. Der Husten ist nach wie vor nicht gänzlich verschwunden. Da sie aber viel nach dem Husten kaut ist es wahrscheinlich, das sie einiges an Schleim hoch holt und abschluckt. Der Husten an sich klingt auch nicht trocken und gereizt, sondern eher nach hoch geholten Stücken.

Erneut wurde sie heute nach dem 20/40/20-Prinzip gearbeitet und manuell therapiert.

17. Therapietag

Tagesbefinden: Heute bekam Perle eine Bewegungspause und ging nur abends für 1,5 Stunden an den Strom.

Am Abend hustete Perle auffallend oft. Zwar keine durchgängigen Anfälle, aber trotzdem wiederkehrende Huster. Am Strom entspannte sie zusehends und auch danach gab es keine größeren Hustenanfälle. Reizhustenartige kurze Huster begleiteten sie während der gesamten Zeit. Das Wetter hat heute von bisher sehr sonnig auf regnerisch trüb umgeschlagen. Sie reagierte scheinbar sofort darauf, denn ihre Allgemeinverfassung war hibbelig und munter.

18. Therapietag

Tagesbefinden: Auch heute ist Perle von früh an sehr munter und wach. Am Strom früh morgens mit hoher Anfangsintensität entspannt sie sehr deutlich, was auch wieder vermehrtes Gähnen zeigt. Die Bauchatmung ist leicht vorhanden, Atemgeräusche sind nicht zu hören.

Wieder wird sie nach dem 20/40/20-Prinzip gearbeitet. Bei der 2. Session der Bewegung fegte sie - vielleicht vom heutigen Orkan inspiriert - über das Tor des Reitplatzes, was deutlich höher war, als das gesamte Pferd. Perles Zustand ist offenbar deutlich fitter als gedacht.

Bei dem ersten ausgiebigen Wälzen hustete sie etwas ab, beim zweiten Mal stand sie auf und ging ohne jegliche Geräusche.

Auch vor der abendlichen Stromsession überraschte sie: die Atmung lag bei 10/ min. Nach der Behandlung sogar bei 8. Wenn man bedenkt das wir bei 24 angefangen haben, ist dies ein toller Erfolg.

19. Therapietag

Tagesbefinden: Perle hustet heute im Vergleich zu den letzten Tagen sehr oft und stark. Zwar in der Heftigkeit nicht zu vergleichen mit dem Anfangsstadium, aber dennoch sehr häufig. Man bemerkt allerdings, das es kein trockener Husten ist, da sie auch viel abkaut.

Die Atmung geht nach der 2. Strombehandlung wieder auf 8 runter. Das Pferd an sich wirkt sehr munter.

Mit der Arbeit nach dem 20/40/20-Prinzip wechselten wir heute von der Wiese auf den Sandplatz, um sie noch mehr zu fordern. Da das Laufen in tieferem Sand anstrengender ist, wird das zweimalige 20minütige Trab- und Galopptraining dadurch intensiviert.

Perle zeigt nur noch bei hoher Anstrengung leichte Atemgeräusche. Die Atmung wirkt nicht unkontrolliert und regeneriert sich schnell wieder. Der Husten am Nachmittag zeigt deutlichen Auswurf.

20. Therapietag

Tagesbefinden: Perle ist fit wie ein Turnschuh. Das Anlegen der Elektroden wird zur Geduldsprobe. Uns freut es natürlich, wie positiv sich das Pferd entwickelt hat. Die Intensität des Stromes ist etwa nur noch bei der Hälfte im Vergleich zum Beginn der Therapie. Die Atmung liegt früh bei 10 und pegelt sich gegen Abend wieder auf 8 ein. Die Bauchatmung war heute tagsüber vollkommen verschwunden.

In der 20/40/20-Arbeit absolvierte Perle die Trab- und Galopparbeit absolut locker. Was auffiel ist, das sie vermehrt abschnaubte. Dabei war sie laut Besitzerin nie ein "Abschnaubpferd".

21. Therapietag

Tagesbefinden: Heute bekam Perle wieder Besuch von ihrer Besitzerin. Wir machten einen flotten und langen Ausritt im Gelände, wo Perle zeitweise kaum zu halten war. Ihre Energie war deutlich spürbar und sie war laut Besitzerin schon lange nicht mehr so fit. Perle ging freiwillig selbst an ihre Belastungsgrenze. Bei dem ersten Galopp hustete Perle zwar mehrfach ab; danach war jedoch für den Rest des Tages kein Husten oder Atemgeräusch mehr zu hören. Auch die Bergintervalle während des Ausritts meisterte sie mit tiefen ruhigen Atemzügen.

Ein tolles Ergebnis nach 3 Wochen Behandlung.

22. Therapietag

Tagesbefinden: Perle hustete heute von früh an. Zwar nicht anfallartig, aber dafür konstant. Sie zeigte auch wieder eine vermehrte Bauchatmung. Sie wurde daraufhin heute nicht bewegt und konnte sich vom gestrigen Ausritt erholen. Scheinbar hat sie gestern Lungenareale genutzt, die jahrelang dicht waren. Es wurden dabei wahrscheinlich Brocken gelöst, die nun wieder den langen Weg nach draußen finden müssen. Die Strombehandlung wirkte beruhigend auf den gestressten Zustand.

23. Therapietag

Tagesbefinden: Perle erholt sich langsam wieder. Die Huster haben sich bis auf vereinzelte Auswürfe beruhigt und die Bauchatmung wird wieder weniger.

In und nach der Bewegung ist der Zustand sogar noch besser. Die Atmung geht sogar wieder kurzfristig auf 8 runter. Sie wirkt noch etwas müde, weshalb sie auch nur 20min bewegt wird.

Durch den verästelten Aufbau der Bronchien und die immer enger werdenden Bereiche sind hier höchstwahrscheinlich schon viele Stellen durch das jahrelange Leiden verschleimt. Diese lösen sich nun Stück für Stück und werden wieder durch Husten nach außen befördert.

24. Therapietag

Tagesbefinden: Perle ist heute topfit! Allein das Anlegen der Elektroden dauert 30min. Sie ist hibbelig und wach. Vereinzelte flache Huster und leichte Bauchatmung sind am Vormittag vorhanden. Am Abend jedoch wirkt sie wie ein gesundes Pferd mit einer Atmung von 8.

Auffällig ist, dass ihre Bauchatmung nur ganz selten mal komplett verschwindet. Daraufhin fragen wir bei der Besitzerin nach, ob eventuell Hinweise auf zerstörte Lungenbläschen oder Lungenbereiche vorliegen. Tatsächlich ergab ein Bericht "negative Zellstrukturveränderungen". Wir wollen nun genauer nachfragen. Sollte dies der Fall sein, müssen wir mit einer erheblich längeren Behandlungszeit rechnen. Wichtig ist jedoch erstmal, das jetzt schon eine deutlich höhere Lebensqualität erreicht wurde.

25. Therapietag

Tagesbefinden: Perle hatte eine schwere Nacht mit dauerhaftem Husten. Sie war morgens zwar recht fit, hustete aber immer wieder. Dabei kam auch weiß- gelber Ausfluss aus den Nüstern. Während der Bewegung (20/40/20) hustete sie immer wieder mit Auswurf. Nach der Bewegung wälzte sie sich ausgiebig ohne Husten. Danach blieb sie hustenfrei. Die Atmung war ab nachmittags wieder absolut unauffällig.

Perle hat momentan ein ständiges auf und ab. Wir vermuten, das sich vereinzelt Ablagerungen aus den tiefen Bereichen lösen und mit dem Husten rausgepresst werden. Wir hoffen, dass es sich bald stabilisiert.

26. Therapietag

Tagesbefinden: Perles Husten hat sich wieder beruhigt. Da es den ganzen Tag durchgängig regnet, wird sie nur kurz auf dem Platz bewegt. Sie selbst kommt auch sonst nicht freiwillig aus ihrem Offenstall heraus.

Wir haben Proben von Speichel, Nasenausfluss und Kot genommen und eingeschickt. Gerade den hartnäckigen, trockenen, asthmatischen Husten möchten wir damit noch gezielter bekämpfen. Aus den Proben wird frequentiertes Wasser hergestellt, was wir Perle dann wieder verabreichen.

27. Therapietag

Tagesbefinden: Perle macht einen ausgeglichenen, aber wachen Eindruck. Ihr Allgemeinbefinden hat sich mittlerweile auf einem hohem Niveau eingepegelt. Wären die temporären Hustenanfälle und die leichte Bauchatmung nicht, könnte man nicht erkennen, das dieses Pony krank ist. Wenn man bedenkt wie ihr Anfangszustand war, sind wir mit der bisherigen Entwicklung sehr zufrieden.

28. Therapietag

Tagesbefinden: Der nächtliche Wetterumschwung und deutlich kältere Temperaturen haben Perle wieder heftige Hustenanfälle beschert. Der Husten klingt oberflächlich, trocken und geht mit leicht asthmatischer Atmung einher. Wir vermuten daher, dass besonders die oberen Luftwege gereizt und die Schleimhaut angeschwollen ist. Laut Besitzerin reagierte sie schon immer deutlich auf Wetterumschwünge. Dabei war es egal, ob von kalt zu warm oder anders herum. Während der Strombehandlung sieht man deutlich, wie sich ihr Zustand verbessert. Wir haben es nicht nur mit tief sitzenden jahrelangen Verschleimungen zu tun, sondern vermutlich auch mit allergischen Reaktionen. Was wirklich vorliegt, bleibt nur zu vermuten.

29. Therapietag

Tagesbefinden: Kein Husten bis zum Mittag. Perle ist mittlerweile absolut routiniert, was das Anlegen der Elektroden und auch die Strombehandlung an sich betrifft.

Sie zeigt zwar erschwerte Atmung mit Geräuschen, aber sowohl bei, als auch nach der Bewegung keinen Husten. Allerdings beginnt sie zum Abend hin (es ist abends vermehrt diesig) wieder mit einigen Hustern. Dieser ist nun aber wieder tief. Sie kaut auch danach vermehrt, was auf sich lösenden Schleim schließen lässt.

Während der Nacht werden die Anfälle deutlich stärker. Mittlerweile haben wir den Fokus fast nur noch auf den Husten gesetzt, da die anfänglichen Begleiterscheinungen komplett verschwunden sind.

Perle ist nach wie vor fit, zeigt von sich aus viel Bewegungsdrang und wirkt munter und wach. Die Hustenanfälle schwächen sie auch nicht mehr zusehends. Wir wollen aber nun auch die restlichen Probleme dauerhaft reduzieren.

30. Therapietag

Tagesbefinden: Das Wetter wird wieder wärmer und Perle zeigt nur am frühen Morgen leichte Bauchatmung. Sonst keinerlei Symptome. Der Tageszustand ist einwandfrei.

31. Therapietag

Tagesbefinden: Auch heute haben wir keinerlei Anzeichen auf eine vorliegende Krankheit. Perle zeigt sich topfit.

32. Therapietag

Tagesbefinden: Heute kam Perles Besitzerin zu Besuch und wir machten einen 2-stündigen Ausritt mit vielen Trab- und Galoppstrecken. Schon zu Beginn war sie kaum zu bremsen und zeigte im Galopp ihre Fitness. Leider hustete Perle schon vor dem Reiten vermehrt. Während des Ausrittes hatten wir damit zwar keinerlei Probleme, der Husten war allerdings tief und sie krampfte dabei auch verstärkt. Man hatte das Gefühl, sie wolle von tief unten etwas rausholen.

Nach dem Ausritt kam es auch wieder zu einigen Hustenanfällen, die Besitzerin erklärte uns jedoch, dass dies überhaupt nicht mit dem Zustand vor der Therapie zu vergleichen sei. Sie war über Perles Zustand sehr glücklich.

33. Therapietag

Tagesbefinden: Perles Husten wird wieder schlimmer. Deshalb setzen wir auch heute mit der Bewegung komplett aus. Der Grund kann der lange und anspruchsvolle Ausritt von gestern sein, da Perle dort deutlich mehr beansprucht wurde und sich eventuell tiefer Schleim gelockert hat.

Die tägliche Bewegung im Freilauf ist mit solchen Ausritten nicht zu vergleichen, da das Pferd allein schon durch das Gelände viel motivierter läuft.

Die Strombehandlungen zeigen sofort ihre Wirkung und somit steigern sich die Symptome nicht allzu heftig. Ihr Allgemeinzustand ist nicht betroffen, sie ist nach wie vor fit. Seit heute werden ihr 10ml des frequentierten Wassers verabreicht.

34. Therapietag

Tagesbefinden: Schon während der ersten Strombehandlung am Morgen hustet Perle mit Auswurf. Sie hustete vermehrt, aber nie trocken und oberflächlich.

Nach der 2. Bewegungseinheit hatte sie deutlich zähen weißlichen Nasenausfluss. Somit hat sich die Vermutung von gestern bestätigt. Wie viel noch in den tiefen Bereichen der Bronchien fest hängt, bleibt nur zu vermuten.

Ab mittags zeigte Perle dann auch wieder eine deutliche Besserung und es waren weder Bauchatmung, Husten oder erschwertes Atmen sichtbar.

Rückwirkend können wir sagen, dass wir nun mit einer 4-wöchigen Behandlung schon solch große Verbesserungen erzielt haben, dass sich die Lebensqualität des Pferdes enorm gesteigert hat.

Aber gerade bei langjährig gewachsenen Problemen werden wir wieder erinnert wie wichtig es ist, Geduld zu haben, um den neu erreichten Zustand dauerhaft halten zu können. Besonders allergische Geschichten erfordern längere Behandlungszeiten.

Da die Besitzerin vollkommen begeistert ist, gibt sie uns gottseidank auch dazu die Möglichkeit.

35. Therapietag

Tagesbefinden: Leichter Husten begleitet uns wieder durch den Tag. Ab und an hört man Perle mit  trockenem Reizhusten. Nach der Strombehandlung ist dann jeweils wieder für ein paar Stunden fast gänzlich Ruhe. Wir üben uns in Geduld.

36.- 40. Therapietag

Tagesbefinden: Perle wird in diesen Tagen jeweils 1x täglich für 45min behandelt. Wir fahren die Therapie nach der vergangenen Intensivbehandlung temporär etwas runter. Das bewirkt unter anderem, dass der Körper etwas zur Ruhe kommt.

Wir wollen sehen, auf welchem Niveau sich der Zustand mit nur wenig Therapie jetzt einpegelt. Sind Stoffwechsel und Immunsystem stark genug aufgebaut und unterstützt worden, um die Verbesserungen auch ohne die intensive Behandlung zu halten?

Der Strom wirkt natürlich noch einige Zeit nach, aber wenn die Behandlung nach diesen Tagen wieder intensiv aufgenommen wird, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es erneut zu einer verstärkten Lockerung der Ablagerungen und Schleimpartikel durch den wieder intensiv erzeugten Schütteleffekt kommt.

Das ist auch das Prinzip, welches wir mit der 20/40/20er Bewegungstherapie verfolgen. Schlacken, die in der ersten Bewegung angelockert wurden, sinken dann oftmals in der 40minütigen Pause zurück. Kommt es dann zu der zweiten intensiven Bewegungsphase werden diese Teile durch den erneuten Impuls regelrecht nach draußen katapultiert.

Tagebuch des Therapiepferds "Kleine"

Tagebuch des Therapiepferds "Kleine"

"Kleine"- liebevoll von ihren Besitzern genannt- im richtigen Leben "Morena di Paso" heißend, ist eine 22-jährige Criolle Stute, welche am 09.09.2013 zur 4- wöchigen Behandlung auf unseren Hof kam.

Vordiagnosen:

Prof. Dr. Grabner aus Berlin schrieb am 14.07.2009:

"Bei der Stute "Morena d. P." lag eine hochgradige Obstruktion der Atemwege vor. Bei der Endoskopie lag außerdem eine massive zähe Sekretion vor. Die zytologische Untersuchung des Atemwegssekretes ergab ebenfalls eine massive Zunahme von Entzündungszellen. Der arterielle Sauerstoffwert war mit 69 mmHg ebenfalls deutlich zu nieder.

Diagnose: Obstruktion der unteren Atemwege mit zäh- flüssigem Sekret (COB 3. Grades). Nach Behandlung mit Hexadreson und Schleimlöser ACC konnte eine deutliche Besserung erreicht werden. Der Sauerstoffdruck stieg auf normale 109 mmHg an. Eine Weiterbehandlung sollte mit ventiGel und Sputolysin - wie angegeben - durchgeführt werden. Auf Staubvermeidung bei Fütterung und Haltung sollte besonders geachtet werden. Empfehlenswert ist eine Aufstallung auf entstaubten Spänen udn gewässertes Heu."

Der Untersuchungsbefund des Instituts für Tierpathologie Berlin vom 28.06.2013 beinhaltete die Diagnose: "Die vorliegenden Veränderungen sprechen für das Vorliegen einer RAO bzw. einer COB."

Am 12.07.2013 stellte die Pferdepraxis Mückendorf folgenden Entlassungsbericht nach stationärer Behandlung:

"Das Pferd wurde vom 06.07. - 13.07.13 stationär behandelt. Die Diagnose lautet: RAO mit 4 Lungenspülungen"

Bei der Entlassung wurden folgende Befunde erhoben: z.Zt. dtl. Besserung d. asthmatischen Lungenerkrankung

Dosis Praescend wurde reduziert 1/2 Tabl./ Tag"

Cushing- Diagnose mit einem ACTH Ausgangswert von 58, nach Pergolidgabe Rückgang des Wertes auf 38, aber erhöhter Blutzuckerspiegel

Außerdem lag nach Angaben des Besitzers vor 2 Jahren ein Hufreheschub vor.

Zustand bei Ankunft

"Kleine" wurde am Montag, 09.09.13 von uns beim Besitzer abgeholt. Sie zeigte eine sehr deutliche Bauchatmung mit einer stark ausgeprägten Dampfrinne, welche auch bei Inspiration (Einatmen) bestehen blieb. Die Atmung war schnell und flach und wurde von deutlich röchelnden und rasselnden Geräuschen begleitet. Das Pferd an sich wirkte gestresst. Weiters war eine starke EMS Fettverteilung in Form eines sehr harten Mähnenkammes und an einem dicken Fettpolster über der Kruppe erkennbar.  Das Haarkleid war unauffällig und die Stute stand gut im Fellwechsel. Weiter waren trockene Hustenanfälle, starke Verkrampfungen des gesamten Körpers, Zieharmonikaartiges Zusammenziehen des gesamten Körpers, durch Zwerchfellverkrampfungen ausgelöste Rippenblockaden, keinerlei Ausfluss aus Nüstern, Gallen an den Hintergliedmaßen und deutliche Knackgeräusche in sämtlichen Gliedmaßen bei Entlastung zu sehen. Außerdem war auch der letzte Brustwirbel (Zwerchfellaufhängung) deutlich erhaben.

Therapiebeginn 09.09.2013

Als erstes wurde eine Futterumstellung vorgenommen. "Kleine" bekam bisher das Rehe- Vital von Atcom, Mühldorfer Kräutermüsli und gewaschenes Heu. Wir stellten sie ab sofort auf ein 100% organisches Mineralfutter ohne Zusatzstoffe um und ließen die anderen beiden Sachen weg. Wichtig in ihrem Zustand ist eine naturnahe Fütterung- sprich eine Gabe von hochwertigen Futtermitteln ohne Zusatzstoffe. Gerade diese Zusatzstoffe sind in den gängisten "Spezialprodukten" zu finden. Aber diese Zusatzstoffe sind für die meisten Stoffwechselüberlastungen der heutigen Zeit verantwortlich. Heu bekommt sie in gewässerten Zustand ganztägig frei zur Verfügung sowie steht sie auf einer Wiese mit überständigen Gras.

Bsp. Vitamin A

Schaut man mal bei einem gängigen Futtermittel auf die Rückseite, sind dort meist sehr lange Listen an Zusatzstoffen aufgelistet. An erster Stelle steht überwiegend das Vitamin A. Das Vitamin A kann aber vom Pferd nicht wirklich so verstoffwechselt werden, sondern es muß über die Leber zwangsverstoffwechselt werden. Vitamin A ist die tierische Form und das Pferd benötigt die Vorstufe, das Pflanzliche -> das ß- Carotin. Dies wiederum ist ausreichend in Gras und Heu sowie der bei Fütterung von einigen Möhren enthalten. Somit belastet genau dieses Vitamin A enorm die Leber. Da die Leber das schwächste Organ des Pferdes ist, ist diese schnell überfordert. Kommen noch weitere Belastungen (Impfung, Entwurmung, Fellwechsel, Antibiotikum, weitere Müsli oder Kraftfutter etc.) hinzu, ist die Leber schnell am Ende und der Körper bedient sich der sekundären Entgiftungsorgane -> Haut und Schleimhaut! Und dann sind Mauke, Allergien, Ekzeme, Raspe oder auch COB und Husten keine Seltenheit mehr. warum findet man aber diese horrenden Mengen an Vitamin A im Futter? Ganz einfach- es ist ein billiger Konservierungsstoff; gehört aber definitiv NICHT in unsere Tiere.

Außerdem bekommt "Kleine" jetzt ein Mittel zur Darmsanierung. Erst putzen wir für 2 Wochen den Darm mit einer Obstessig- Kräutermischung durch, um ihn von unnötigen Schlacken- und Giftstoffen zu befreien, welche sich in den letzten Jahren vorallem durch Pferdeungünstiges Futter abgelagert haben. Durch starke Verschmutzungen der Darmwand ist nicht nur die Nährstoffaufnahmen aus dem Nahrungsbrei ins Blut gehemmt, auch können sich Toxine bilden, die sich ungünstig auf das Darmmilieu auswirken. Dadurch wird eine Ansiedlung von ungünstigen Bakterienkulturen ermöglicht. Durch die Sanierung werden alle diese Faktoren bereinigt.

Zusätzlich bekommt sie 3 Handvoll Hafer und ein Spezialöl zur Hustenlinderung, sowie die 1/4 Tablette Pergolid, wie vom TA verordnet. Zur Raufutterunterstützung und besseren Akzeptanz bei der Aufnahme der Mittel geben wir eingeweichte Heucobs.

Am 1. Tag wurde sie sofort an den Strom für 1,5h angeschlossen, was sofort eine deutliche Verbesserung der Atemgeräusche zur Folge hatte.

2. Therapietag 10.09.2013

Fütterung wie oben

2h manuelle Therapie zum Lösen der Blockaden im Zwerchfell, Rippen und Lendenwirbelbereich

-> das Pferd wirkte optisch danach 10cm "länger", da sie stark entkrampfte

-> tiefere Atmung mit verlangsamter Frequenz als bei der Ankunft, die Dampfrinne verschwindet sogar zeitweilig bei Inspiration

-> Husten wird produktiv, erster leichter Auswurf enthalten

-> seriös bis schleimig weißer Nasenausfluss (leicht)

3. Therapietag 11.09.2013

Fütterung wie oben

1,5h Horizontaltherapie -> Pferd entkrampft und entspannt enorm dabei, leichter Nasenausfluss tritt aus

2h manuelle Therapie:

-> Rippen und Rippenzwischenräume werden im unteren Bauchbereich sichtbar

-> im oberen Bauchbereich werden die Fettpolster erkennbar, da das Pferd entkrampft

-> weitere optische Verlängerung sichtbar

-> weitere Hustenanfälle mit Auswurf

- Fettpolster auf der Kruppe wird primär behandelt

4. Therapietag 12.09.2013

Fütterung wie oben

1,5h Horizontaltherapie -> Pferd döst entspannt während der Behandlung, hustet Schleim aus

manuelle Therapie:

-> verstärktes Gähnen und somit verstärkte Versorgung von Sauerstoff während der Massage

-> deutlich lockereres Pferd, genießt sichtbar die Therapie

-> starkes Knacken der Gelenke weiterhin sehr auffällig

-> Lendenwirbelbereich weiterhin sehr fest; Stute möchte die Stelle nicht "freigeben"

Am Mittag hatten wir eine ausgiebige Beratung mit den Besitzern des Pferdes zum Verlauf der Therapie und weiteren Behandlung -> es war Einigkeit darüber, das Praescend abgesetzt und ausgeschlichen wird, da aller Wahrscheinlichkeit nach kein Cushing, sondern EMS vorliegt.

5. Therapietag 13.09.2013

Fütterung wie oben, Praescend auf 1/4 Tablette reduziert

Steigerung der Horizontaltherapie: 

-> 1,5h morgens und 1,5h abends -> Pferd döst entspannt während der Behandlung, äppelt vermehrt, starkes Gähnen in den ersten 5 Minuten

- manuelle Therapie nicht möglich, da das Pferd scheinbar starken Muskelkater hat

- lockerer, entspannter Gesamteindruck, Pferd galloppiert leicht die ersten Schritte auf der Wiese, keine Bauchatmung mehr sichtbar

Wir begannen nun mit der Bewegungstherapie. Allerdings brachen wir diese sehr schnell wieder ab, da sie sofort in die krampfartige Bauchatmung überging. Daraufhin entschlossen wir uns, auch abends mit Strom zur besseren Entkrampfung zu behandeln.

Schon bei der Ankunft waren die Fettpolster an Kruppe, Mähnenkamm und Augen auffällig. Diese Symptome zeigen sich sowohl bei Cushing, als auch bei EMS und PSSM. Nach einigen Tagen manueller Therapie zeigten sich auch unnatürliche Fettdepots im Rippenbereich. Diese Ablagerungen werden ebenfalls positiv vom Schütteleffekt des Stromes profitieren. Sie werden mit der Zeit Stück für Stück abgebaut und verschwinden. Wichtig ist hierbei, das die Fütterung auf das Pferd mit seinen Bedürfnissen angepasst bleibt. Criollos sind Robustpferde, die eine steppenartige Vegetation gewohnt sind. Weniger ist hierbei mehr. Eine ausgewogene Mineralversorgung, eine Wiese mit kargen oder überständigen Gräsern und Kräutern und eine Fütterung von qualtitativ hochwertigem Heu ist vollkommen ausreichend. Zur Abdeckung der Salze empfehlen wir noch einen Himalaya- und einen Meersalzleckstein von Salvana.

6. Therapietag 14.09.2013

Fütterung wie oben, 1/4 Tablette Praescend

Beibehaltung der Horizontaltherapie 2x täglich:

-> 1,5h morgens und 1,5h abends -> Pferd entspannt sichtbar während der Behandlung, äppelt, starkes Gähnen, Zustand geht über zum "schlafen"

- 1h manuelle Therapie:

-> der Rücken lässt mehr los, Lockerung hält nun auch einige Zeit an

-> Pferd "schiebt" sich mittlerweile in die Position, in der es ihr am besten gefällt

-> Fettpolster verlagern sich sichtbar weiter nach hinten

- die Rippenzwischenräume werden nun deutlich sichtbar und somit auch hier stellenweise Fettpolster (siehe Bild)

-> fordert sich sowohl Massage als auch Strom förmlich ein - Hufescharren, ungeduldiges Umkreisen im Stall

 

Zusätzlich gehen wir flott im Schritt 1h durch das Gelände. Leichte Atemgeräusche bei bergauf Strecken sind temporär wieder hörbar. Nach Anstrengung sind diese allerdings wieder gänzlich verschwunden.

7. Therapietag 15.09.2013

Fütterung wie oben, 1/4 Tablette Praescend

Beibehaltung der Horizontaltherapie 2x täglich:

-> leichtes Abhusten mit Schleimauswurf, Steigerung der Frequenz notwendig, da das Pferd bei der Einstellung der Frequenzen unruhig wird, Pferd entspannt erst bei höheren Hertz- Einstellungen, abäppeln & Wasser lassen während der Behandlung

- 1h manuelle Therapie:

-> Lockerung hält weiterhin länger an

-> deutlich optische Verlängerung als zu Beginn

-> läßt sich nun auch unterhalb des Bauches und im Lendenbereich kurz massieren

-> Pferd steigt mittlerweile sehr schnell in den Bewegungsablauf ein, gute "Zusammenarbeit", kein Gegendruck mehr

Die Atmung bei der Bewegung im Gelände bleibt bei konstant flottem Tempo unauffällig. Starkes Abschnauben mit Schleimabwurf währenddessen erkennbar.

8. Therapietag 16.09.2013

Fütterung wie oben, 1/4 Tablette Praescend

Horizontaltherapie 2x täglich:

-> Strecken und Dehnen der vorderen Extremitäten während der Behandlung

-> starkes Entspannen und Dösen bis hin zum völligen Abschalten

-> auffällig oft erfolgt eine Be- und Entlastung der Vorderbeine

- noch auffälliger ist, das die Dampfrinne nur noch sehr selten zum Vorschein kommt- die Atmung ist tief und entpannt

- 1h manuelle Therapie

"Kleine" zeigt mittlerweile ein deutlich fitteres Erscheinungsbild. Sie ist aktiver, interessierter und ausgeglichener. Da sie die Bewegungstherapie noch nicht antreten kann, wird sie weiterhin 1h an der Hand im Gelände im zügigen Schritt bewegt. Das bekommt ihr sehr gut und sie ist sehr aufgeweckt. Dabei fällt sie zu keiner Zeit in die krampfartige Bauchatmung. Dabei schnaubt sie viel ab und wirft jede Menge gelblichen Schleim aus.

Am heutigen Tage besuchte uns der Schmied und brachte ihre Hufe auf Vordermann. Auch wenn die Pferde bei uns zur Therapie sind, werden wiederkehrende Termine eingehalten.

9. Therapietag 17.09.2013

Fütterung wie oben, 1/4 Tablette Praescend

Horizontaltherapie in der Früh- "Kleine" rennt nun schon ganz allein in den "Zwangsstand" und wartet darauf, das der Strom hochgezogen wird. Am Nachmittag wurde ein erneuter Versuch in der Bewegungstherapie gemacht. Sie galloppierte auch sofort an der Longe los und löste und streckte sich dabei. Allerdings zeigte das Pferd nach einigen Runden ein Ticken der rechten Vorhand mit einem verstärkten Kopfnicken. Das steigerte sich innerhalb kurzer Zeit so stark, das die Bewegung staksig wurde und sie dann recht schnell von sich aus gänzlich stehen blieb. Die Brust hebte sich überhaupt nicht und sie fiel regelrecht von einer Vorhand auf die andere.

Daraufhin hörten wir sofort wieder auf und sie kam abends zur Lockerung wieder an den Strom, welchen sie wieder sichtbar genoss.

Zusätzlich bekam sie wieder 1h manuelle Therapie.

Abschied, 27.09.2014

Am 27.09.2014 mussten wir uns für immer von unserem Therapiepferd "Morena del Paso" verabschieden.

Schon früh an diesem Tag lag sie flach auf der Wiese. Das machte uns stutzig, also gingen wir nachsehen. Zwar stand sie zunächst auf, legte sich aber gleich wieder hin. Sofort war klar: die "Kleine" hatte eine Kolik. Wie so oft am Wochenende dauerte es ewig, bis ein Tierarzt kam und ihr "Buscopan" spritzen konnte. Doch das Allheilmittel "Buscopan" zeigte leider keine Wirkung. Sobald sie zurück auf der Weide war, legte sich "Morena" wieder hin und begann sich zu wälzen. Da auch spontanes Hängerfahren nicht zum Kotabsatz führte, brachten wir die "Kleine" nach Rücksprache mit einer weiteren Tierärztin in die Tierklinik nach Düppel. Schnell wurde klar, dass "Morena" operiert werden musste, denn die Untersuchung offenbarte eine Dickdarmverschlingung. Der Besitzer gab sein Einverständnis zur OP und wir blieben noch bei unserer "Kleinen", bis sie in den Operationssaal geführt wurde. Wir waren gerade auf dem Weg nach Hause - mit leerem Hänger, leerem Halfter und einem ganz unguten Gefühl -, als uns "Morenas" Besitzer anrief und mitteilte, die OP sei auf seinen Wunsch abgebrochen und das Pferd eingeschläfert worden.

Es war letztlich eine Fettgeschwulst, die "Morena" das Leben gekostet hatte. Eine Geschwulst, die schon seit langer Zeit auf den Enddarm drückte. Selbst wenn die Chirurgen die Verschlingung des Darms und die Geschwulst in den Griff bekommen hätten, so hätte man täglich manuell den Darm des Pferdes leeren müssen. Das wollte der Besitzer seiner "Kleinen" natürlich nicht zumuten. Am Ende des Tages wussten wir zwar, dass wir alles getan hatten, um "Morena" zu helfen, aber es bleibt ein Rest von Schuldgefühl und eine traurige Leere!

Eines aber ist gewiss: Wir haben durch die Stromtherapie unserer "Kleinen" den letzten Abschnitt ihres Lebens zu einer schönen Zeit machen können, denn unter unserer Betreuung war nicht nur ihr Husten besser geworden, sie hatte sich auch mit unserem Therapiepferd "Perle" angefreundet und zuletzt eine riesige Weide mit ihr geteilt.

Uns allen fällt der Abschied von ihr schwer und wir werden sie so schnell nicht vergessen!

Jessy, Irish Cob, ca. 15 Jahre, schwere Dämpfigkeit

Jessy, eine Irish Cob Stute, schwere Dämpfigkeit:

Bei der Stute wurde Anfang 2011 faktisch über Nacht (sie hat zwar immer wieder mal gehustet, aber nicht so schlimm bis zu diesem heftigen Schub) schwere Dämpfigkeit vom TA diagnostiziert: Lebenserwartung noch ein paar Wochen, sowie die üblichen Therapiemaßnahmen (Cortison, Ventiplus, Lungenspülung etc...) wurden empfohlen. Eine dauerhafte Besserung wurde jedoch nicht versprochen, sondern nur eine temporäre Linderung der Symptome. 

Da die Verabreichung von den genannten Medikamenten nicht unerhebliche Nebenwirkungen in relativ kurzer Zeit provozieren würden und das Pferd kreislaufmäßig einer Lungenspülung nicht standhalten konnte, entschied man sich gegen die Behandlung und suchte nach Alternativen. Dabei stieß man auf die Wechselstromtherapie (Horizontaltherapie).

Die darauf folgende 2-wöchige Therapie im heimischen Stall mit dem Wechselstromgerät brachte in sehr kurzer Zeit folgendes Ergebnis: KEIN Husten oder ähnliche Symptome waren mehr erkennbar. Das Pferd wurde sehr schnell topfit; man sah ihr regelrecht an, das ihr Allgemeinzustand täglich enorm besser wurde. Parallel wurde sie mit einer Kräutermischung entgiftet und hochwertiges (!) Schwarzkümmelöl verabreicht, sowie hochwertige Mineralien gefüttert.

Der tägl. Ablauf der Behandlung war folgendermaßen:

  • 45min Ganzkörper- Therapie mit der Wechselstromtherapie

  • 45min Therapie direkt auf die Lunge

  • Fütterung aller oben beschriebenen Zusatzmittel

  • Umstellung auf Sand

  • Wässerung vom Heu

  • individuell angepassten Bewegungsplan (insgesamt über 2,5h)

Das Pferd stand teilweise leicht apathisch am Anfang der Stromtherapie und ließ Stromwerte im hohen Bereich ohne jeglichen Reaktionen über sich ergehen; an den letzten Tagen erreichte sie nichtmal mehr 1/4 der Werte, da sie extrem sensibel und "wach" geworden war. Anfangs konnte man sie auch alleine lassen, währenddessen sie zum Ende hin (nach ca. 1,5 Wochen) ungeduldig, aufmerksam und sehr fit war.

Die individuelle Gesamtbehandlung brachte hervorragende Ergebnisse. Und durch die Entgiftung und den Strom ist nun auch ihre Raspe verschwunden.

Willi Nelson, 8-jähriger Traberwallach mit Fesselgelenks- & Sehnen- entzündung

Willi Nelson, 8-jähriger Traberwallach mit Fesselgelenks- & Sehnen- entzündung

Ein langer Leidensweg liegt hinter dem Traberwallach Willi, als seine Besitzerin durch Zufall in Kontakt mit dem Team von NHT kommt und die Wechselstromtherapie (Horizontaltherapie) ausprobiert.

Ausgangssituation war eine Erkrankung an Trachtenzwang ohne eine Schädigung der Knochen, Gelenke oder Sehnen. Um Willis Trachtenzwang zu therapieren unternahm seine Besitzerin, Claudia H., mit ihm Spaziergänge an der Hand im Wald, auf Sand-, Feld- und Asphaltwegen und gymnastizierte ihn mittels leichter Bodenarbeit und Dual-Aktivierung. Der Hufschmied kam alle 4 Wochen zur Kontrolle, nach einiger Zeit war Willi komplett lahmfrei und nach etwas über 3 Monaten begann sie ihn in der Halle vorsichtig einzureiten. Doch nach drei Wochen lahmte Willi wieder vorne rechts.

Die Untersuchung der Tierärztin ergab eine Fesselgelenksentzündung und daraus resultierend eine Stützbeinlahmheit. Als Therapie spritzte sie ihm Hyaluron und Kortison. Nach zwei Wochen und einer weiteren Kontrolluntersuchung, stellte die Tierärztin fest, dass nicht mehr das Fesselgelenk der Grund seiner Lahmheit war, sondern eine Sehnenentzündung zwischen Fessel und Karpalgelenk. Sie verordenete Boxenruhe als Therapie, die Willi einzeln im Paddock verbrachte.

Da die Tierärzte ausser Ruhe keine weitere Behandlung vorschlugen, versuchte Claudia H. es selbst mit entzündungshemmenden Mitteln. Sie verabreichte ihm Ingwer und Grünlipp-Muschelextrakt, und legte ihm Zink-Leimverbände an. Nach kurzer Zeit hatte Willi aufgrund der Schmerzen bereits eine Entlastungshaltung eingenommen, die seinen rechten Vorderhuf innen einseitig abnutzte, so dass er bereits stark nach innen abkippte, während sein Karpalgelenk nach aussen wies, so dass er in der Achse völlig verdreht war.

Zwar schienen die Zink-Leim-Verbände die Schmerzen zu lindern , aber insgesamt wurde es einfach nicht besser, Willis Zustand stagnierte. An einem Nachmittag, es war bereits Mitte Dezember, erzählte Claudia H. Saskia Rönspies von NHT völlig ratlos und schon der Verzweiflung nahe von ihren Sorgen. Saskia kannte Willi bereits und berichtete Claudia H. dann von der Möglichkeit, Willi mit Hilfe der Horizontaltherapie (HT) zu behandeln. Die HT wirkt sofort schmerzlindernd, so dass Willi die Entlastungshaltung aufgeben und so seine Hufstellung wieder korrigieren konnte. Darüberhinaus wird der Entzündungsherd durch die Wechselstromtherapie (Horizontaltherapie) aufgelöst und dadurch besser vom Körper abtransportiert und so eine Heilung beschleunigt. Durch die Ganzkörperbehandlung wird der gesamte Stoffwechsel angeregt und das allgemeine Wohlbefinden verbessert sich, was die Heilung positiv unterstützt. Interessiert und neugierig geworden stimmte Claudia H. zu, die HT bei Willi anzuwenden und das Wechselstromgerät (Horizontzaltherapie) von NHT auszuleihen. 2 Wochen vor Weihnachten begann Claudia H. Im eigenen Stall mit der HT: einmal tägich wurde für 30 Minuten die Ganzkörperbehandlung durchgeführt, und mindestens einmal, idealerweise zwei- bis dreimal täglich oder gar öfter sollte jeweils 45 Minuten lang die lokale, akute Stelle behandelt werden. Bereits nach 3 Tagen war eine wesentliche Verbesserung bereits erkennbar; Willi preschte wieder ausgelassen über die Weide und spielte fröhlich mit anderen Wallachen. Es war deutlich zu sehen, dass er weniger Schmerzen hatte.

Obwohl Claudia H. es nur zu einer Ganzkörperbehandlung und einer nachfolgenden lokalen Behandlung täglich schaffte, war HT der volle Erfolg! Nach nur zwei Wochen war nur noch ein minimales Ticken zu erkennen, nach weiteren drei Tagen war Willi völlig lahmfrei, und so ist es seitdem auch geblieben!

Nach der HT Behandlung kam der Hufschmied und beschlug Willis Vorderhufe mit einem orthopädischen Plastikbeschlag, so kann Willi den Huf wieder gleichmässig belasten. Auch hatte der Hufschmied festgestellt, dass Willis Vorderhufe zu kurz beschnitten worden waren. Mit Hilfe des orthopädischen Beschlages werden diese nun nicht weiter abgenutzt und können in Ruhe gleichmässig nachwachsen.

Jetzt, nach 2 Monaten, ist der Huf nachgewachsen und schon runder und breiter geworden.

Willi ist wieder ein glückliches, entspanntes und vor allem komplett schmerzfreies Pferd. Dank einer nur zweiwöchigen Therapie mit Wechselstrom haben Pferd und Reiter ihre Lebensqualität zurückgewonnen.